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antifNACHRICHTEN Titelseite
Nummer 1 / Mai 2007



Der "Liedermacher" Frank Rennicke:

Heimattreuer Kitsch und Volksverhetzung

Volker Mall

"Viele linke Liedermacher singen ausnahmslos gegen ihre deutsche Heimat. Warum, so fragte ich mich, findet sich hier kein nationaler Deutscher, es umgekehrt denen gleichzutun?"
Seit über 15 Jahren singt der Ehninger Frank Rennicke, sich selber auf der Gitarre begleitend, seine "nationalen Lieder"" bei Kundgebungen, Parteitagen, Konzerten usw. für alte und neue Nazis beiderlei Geschlechts.


Er stammt aus einem eher bürgerlichliberalen Elternhaus, orientierte sich aber schon als Halbwüchsiger völkisch-national, schloss sich der NPD an und war Jugendführer der inzwischen verbotenen Wiking-Jugend.
Rennicke nennt unbescheiden und ohne Skrupel als Vorbilder Wolf Biermann, Hannes Wader und Reinhard Mey. Seine meist einfachen eigenen und die von ihm übernommenen fremden Texte bieten ein simplifiziertes, völlig verzerrtes Bild der Vergangenheit, neben ‚heimattreuem' Kitsch enthalten sie Ausländerhass, Volksverhetzung und Verherrlichung des "Dritten Reiches" und seiner "Helden". Musikalisch lehnt er sich anfangs eher an Fahrtenlieder an, hin und wieder auch an Hans Baumann. Daneben gibt es Parodien, wobei der Text übernommen, variiert oder parodierend verändert wird (s.u.). Später wird sein musikalisches Spektrum breiter, jetzt orientiert er sich teilweise tatsächlich an den Liedermachern der 1970er und 1980er Jahre.
Ob Marschgesang oder Heimatlied - hier singt ein junger Deutscher für seine geschändete Heimat. Wer den nationalen Gedanken, die jungen Streiter für die Freiheit Deutschlands und das Bewußtsein für vergangene Werte wirklich verstehen will, der sollte einmal in die Lieder von Frank Rennicke hineinhören. (Fritz Reinhard: Frank Rennicke - ein Sänger für Deutschland. In: Unterm Schutt der Zeit, 4/89)
Im November 2000 wurde Frank Rennicke vom Amtsgericht Böblingen zu einer Haftstrafe von zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. In der Anklageschrift hieß es, er habe in seinen Liedern zum Hass aufgestachelt und Ausländern das Lebensrecht als gleichwertige Bürger abgesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte zweieinhalb Jahre ohne Bewährung gefordert. Rennickes Frau wurde wegen Beihilfe zum Vertrieb volksverhetzender Schriften zu einer Geldstrafe von 1000 Mark verurteilt. Das Ehepaar musste außerdem mehr als 70 000 DM abgeben, die es durch den Vertrieb der Tonträger eingenommen haben soll.

Rudolf Hess und Adolf Hitler
Neben Adolf Hitler mit Liedern wie "Ohne Adolf geht nichts mehr" und "Adolfs Ehrentag" zu Führers Geburtstag ("Er war ne echte Persönlichkeit...", "Nun wollen wir dich grüßen, denn du bist unser Führer...") wird v.a. Rudolf Hess besungen:
"Mit Rudolf Hess ist uns ein Held geboren,
er ist uns Lehrer, Vorbild und Garant!
Die deutsche Jugend sollt' alles von ihm hören,
damit Wahrheit und Lüge leicht erkannt!
Nicht mal das Grab des Helden darf man ehren,
weil es der Sieger Art und Wille ist -
doch wir wollen immer stolz sein Erbe lehren,
bis der Tag kommt, er allen Vorbild ist!
So musst er 46 Jahre leiden..."
Das Textheft zu seinem "Tonträger" Sehnsucht nach Deutschland bietet eine ganze Seite Informationen über Hess: Eine Kurzbiographie, den gerahmten Spruch vor dem Kriegsverbrechertribunal in Nürnberg (den Rennicke auch als Poster und Postkarte über seinen Versand anbietet) und als Buchtip das im rechtsextremen Druffel Verlag in Leoni am Starnberger See verlegte Werk von Wolf-Rüdiger Hess: Mord an Rudolf Hess? (auch von Rennicke vertrieben).
An Geradlinigkeit und Treue, an menschlichem Charakter und Idealismus wohl einer der größten Söhne unserer Heimat. Es ist nicht nur der Rudolf Hess als Stellvertreter, sondern meines Erachtens besonders der als einsamster Gefangener der Welt, der auch im Kerker seine Heimat und Ehre nicht aufgab. Jeder nationale Aktivist sollte sich mit seinem Schicksal beschäftigen und ihm nacheifern.(Rennicke in einem Interview in der Berlin-Brandenburger Zeitung [der nationalen Erneuerung] Februar/März 1995)

"Durchs polnische Korn"
Im Stil von Hans Baumann wird "Der Väter Land" besungen. Auf die Melodie von "Hoch auf dem gelben Wagen" singt er: "Vorn auf dem deutschen Panzer Sitz ich beim Führer vorn Gewaltig rauschen die Ketten Durch das polnische Korn..."
In Rosen im November: "Ich will mein Glas auf euch heben, euch Männer, die ihr starbet für´s Reich..."
Die Wehrmachtsausstellung und ihre Macher werden kritisiert:
"Sie liegen im Westen und Osten
Und ihre Helme verrosten
Und Kreuz und Hügel zerfällt.
Sie liegen verscharrt und versunken
Im Massengrab und im Meer.
Aber es leben Halunken
Und die ziehen noch über sie her."

In einem Moll-Lied, angelehnt an Hans Baumanns "Kamerad gib mir die Hände":
"Mein Kamerad, wo bist du geblieben?
Ich höre nicht mehr deinen Schritt,
Ich seh nicht mehr deinen Schatten.
Ja gehst du denn nicht mehr mit?
...Du hast auf die Fahne geschworen,
nun gilts zu halten den Eid,
Für Deutschland müssen wir kämpfen
Grad jetzt in finsterster Zeit.
Komm Kamerad reich mir die Hände..."


"Das Reich wird neu erstehn"
Auf die Melodie von "Von den blauen Bergen":
"Über 50 Jahre ist es her,
Als die Amis kamen übers Meer.
Als die Sowjets und die Polen
Unser deutsches Land gestohlen.
Über 50 Jahre ist es her..."

Auf die Melodie des Liedes der Friedensbewegung "Das weiche Wasser bricht den Stein" betont er:
"Da sind wir (Nazis) aber immer noch..."
Nach wie vor der Traum von Groß-Deutschland:
"Oder/Neiße-Grenze nie; Oder/Neiße-Schandgrenze nie!"
Und:
"Du wunderschönes deutsches Land, wie bist Du klein geworden!
Zerstückelt und in Feindeshand, besetzt von fremden Horden."
"Über Länder, Grenzen, Zonen hallt ein Ruf, ein Wille nur;
überall wo Deutsche wohnen, zu den Sternen dringt der Schwur:
Niemals werden wir uns beugen, nie Gewalt für Recht ansehn.
Deutschland, Deutschland über alles und das Reich wird neu erstehn."
"Ich bin stolz, dass ich ein Deutscher bin, deutsch ist mein Fühlen, deutsch ist mein Sinn. 2000 Jahre unser Land hielt einem Ring von Feinden stand, weil immerdar ein einig Volk trotz der Gefahr."


Türken und Tataren Parodie auf die Internationale (Text von Gerd Knabe):
"Strömt herbei Ihr Völkerscharen,
immer rein ins deutsche Land,
und knechtet dann die Deutschen
und stellt sie an die Wand.
Strömt herbei ihr fremden Scharen,
immer rein in unser Land,
ob's Türken, ob Tartaren,
hier wird jeder anerkannt..."


"Deutschlands Freiheit"
Seit seiner "Verfolgung" durch die Justiz ist die Meinungsfreiheit eines seiner wichtigsten Themen. Auf seiner (alten) Homepage bzw. "Heimatseite" (www.MusikerFuerMeinungsfreiheit.de) gibt es einen jpg-Aufkleber, auf dem er sich unter der Überschrift "Liedermacher, politisch verfolgt" mit Victor Jara vergleicht "...damals in Chile: Victor Jara" "heute in Deutschland: Frank Rennicke".
"Man darf heut alles sagen, was man gern sagen möchte.
Nur ganz bestimmte Äußerungen bekommen einem schlecht.
Bringt man so heikle Fragen in ein Gespräch mit ein,
Riskiert man Kopf und Kragen Das kann doch nur ein Nazi sein."

("Es lebe die Freiheit, es lebe das Recht."(Freiheitslied))
Seine CD Deutsche Freiheitslieder 1848 (1997) hat er im Deutschlandstudio aufgenommen "Im Gedenken den Freiheitskämpfern von einst und jetzt.
" Auf dem Cover eine bekannte 1848er-Straßenkampfszene mit Barrikade und schwarz-rot-goldner Fahne, die ja sonst als Fahne der "Systemzeit" abgelehnt wird, während schwarz-weiß-rot ja die Farben der alten und neuen Nazis sind.
Rennicke singt auf dieser technisch nicht schlecht gemachten CD, offensichtlich von Studiomusikern und Freunden der Skinband Noie Werte aus Leonberg begleitet, in einer Mischung aus Zupfgeigenhansel, Reinhard May, Hannes Wader und Süverkrüp, dessen 1973 bei Pläne herausgebrachte LP 1848 Lieder der deutschen Revolution so etwas wie ein Vorbild für diese Produktion ist, Texte von Hoffmann von Fallersleben, Max Kegel u.a.
Und er sichert sich ab: Lieder erscheinen jetzt erst, wenn sein Anwalt die Texte einer freiwilligen Selbstkontrolle unterworfen hat, sie, um der Freiheit dieses Rechtsstaats zu genügen, mehrfach geprüft und sie freigegeben hat.
Dahinter steckt zweierlei: Vorsicht als Schutz vor weiterer strafrechtlicher Verfolgung und das Bestreben "gesellschaftsfähiger" werden.
Im Booklet stellt Rennicke aus seiner Sicht den Gegensatz zwischen Freiheit und Verfassungswirklichkeit in der Bundesrepublik dar, in der - so soll man folgern - für Rennicke und seinesgleichen die Situation genauso schlimm ist wie oder schlimmer als die für die Freiheitskämpfer 1848.
Folgerichtig vergleicht er seine Situation mit der der 1848er:
In "Sah ein Fürst ein Büchlein stehn, Büchlein in dem Laden" (auf die Melodie von Sah ein Knab ein Röslein stehn), das die Zensur 1848 kritisiert in einer eignen letzten, gesprochenen Strophe:
"Und die Moral von der Geschicht, die musst ich selbst erfahren: Nicht Bücher allein im Indexbericht - auch Lieder, Tonträger, so manches Gedicht, noch mehr als es damals je war..."
und:
"Die Freiheitslieder haben wir (seine=Rennickes Lieder), jedoch die Freiheit nicht..."
Ans Bürgerlied, das er fast genau so singt wie Zupfgeigenhansel, hängt er eine neue letzte Strophe an:
"Denn für Deutschlands Freiheit sterben, heißt für Deutschlands Freiheit leben Tag und Nacht und immerdar. Ob Student, Soldat, ob Meister, Bauer oder Weltgereister: Alle sind wir Deutschlands Schar."
Und "der Tag der Rache" in Hoffmann von Fallerslebens Gedicht soll natürlich auch entsprechend interpretiert werden:
"Es kommt der Tag der Rache, fürwahr er kommt einmal
Für die gerechte Sache, für unsre Not und Qual.
Drum denkt ihr hohen Herrn, dass einst gerichtet wird.
Wir werden uns erwehren, wer Deutschlands Freiheit stört."


"US-raelische Luntenleger"
Rot-Grün griff er an in seinem Lied Pazifisten:
"Ein Pazifist, so steht geschrieben, tut Frieden über alles lieben.
Gewalt als Mittel der Politik wird abgelehnt, es ist nicht schick.
Vor allem in der Hippie Zeit, da Flower-Power weit verbreit,
manch' Gammler, Penner, Kiffer dann in der Politik `ne Karriere begann.
Mit Friedensmärschen man die Welt wollt retten, tat demonstriern mit Lichterketten.
Mit deren Kerzen man auch dann und wann, Brandflaschen angezündet ha'm.
Ja der Joschka, der ist Pazifist und Trittin auch einer ist.
Und Schröders Gerhard in seiner Juso-Zeit, sang das Lied vom Frieden - das nenn ich Verlogenheit! ..
Und hörten diese Pfeifen früher Hippie-Musik, heute führt man lieber einen Angriffskrieg.
Die Friedenstaube ist ein Marschflugkörper abgeschossen von ´nem US Zerstörer.
Doch solche Pazifisten brauch' ich keine - sind das nun auch "Mörderschweine",Kriegstreiber und Kofferträger der US-raelischen Luntenleger? ..."


Kulturrevolution von rechts?
Politische Macht soll über die ‚kulturelle Hegemonie' der Gesellschaft gewonnen werden, mit Kulturträgern, die akzeptiert werden. (So Manfred Rouhs, rechter Verleger, von 1985 bis 1987 Landesvorsitzender der Jungen Nationaldemokraten in Nordrhein-Westfalen, später Generalsekretär des Ringes Freiheitlicher Studenten -RFS.)
Rouhs bezieht sich damit auf den Franzosen Alain de Benoist, der die "Kulturrevolution von rechts" seit zwanzig Jahren fordert und u.a. intellektuelle Kaderschmieden initiiert, aus denen die künftige geistige Elite hervorgehen soll. Es geht ihm um eine langfristige und systematische, auf schrittweise Normenveränderung angelegte Strategie zur Erringung "kultureller Hegemonie" zunächst an den Universitäten und in den Medien, um die notwendigen Voraussetzungen für einen Machterwerb zu schaffen. Er beruft sich auf Nietzsche und Ernst Jünger, auf den deutschen Staatsrechtler Carl Schmitt, v.a. aber auch den italienischen Marxisten Antonio Gramsci, mit dem er sich in seinem Buch Kulturrevolution von rechts sehr ausführlich befasst und bei dem er für die Entwicklung einer eigenen Theorie willkürlich jeweils passende Fragmente entleiht. Die Inhalte seiner Theorien allerdings sind rechtsradikal, sozial-darwinistisch und wenden sich von gegen den Gleichheitsgrundsatz der westlichen Demokratien.
Benoist folgt Gramscis Ansicht, dass eine Transformation der Gesellschaft durch die Machtübernahme auf allen kulturellen Bereichen möglich ist, daß man auf die Struktur der politischen und ökonomischen Macht Einfluß ausüben kann, indem man auf den ‚Überbau' der Kultur und der Ideen einwirkt.
Er greift Gramscis Mittel der "permanenten Überzeugungsarbeit" auf: "den Appell an das Volksempfinden, die Umwertung der herrschenden Werte, die Schaffung ‚sozialistischer Helden',...die Förderung der Folklore, des Gesangs etc.". Benoist sagte bereits in der ersten Hälfte der 80er Jahre die langsame Verschiebung der Mentalitäten von einem Wertesystem in Richtung auf ein anderes voraus, und er erkannte sehr treffend einen weiteren Charakterzug der gegenwärtigen Gesellschaften, den man im Hinblick auf die kulturelle Macht nicht unerwähnt lassen darf: Die Tatsache, daß die liberalen westlichen Regimes aufgrund ihrer eigenen Natur gegen diese Transformation der Mentalitäten und diese Infiltration der Geister sehr schlecht gewappnet, ja gänzlich waffenlos sind. Die liberalen Mächte sind nämlich Gefangene ihrer eigenen Prinzipien, und sie sind es in doppelter Hinsicht:
Einerseits ist in einer pluralistischen politischen Ordnung die freie Konkurrenz notwendigerweise aller vorhandenen Ideologien garantiert, und die Gesellschaft kann die subversiven ‚Ideologien' nicht zur Verantwortung ziehen, ohne selbst tyrannisch zu werden...Der Staat kann den Besitz von Waffen oder die Verwendung von Sprengstoff verbieten, aber er kann nur sehr schwer, ohne das Prinzip der freien Meinungsäußerung anzutasten, die Verbreitung eines Buches oder die Aufführung eines Schauspiels verbieten, die jedoch, wenn es darauf ankommt, Waffen darstellen können, die gegen ihn gerichtet sind. Der ehemalige Redakteur der "Jungen Freiheit" und frühere Funktionär der Deutschen Hochschulgilde Andreas Molau äußert sich in der "Jungen Freiheit" ähnlich:
Bevor sich in dieser Republik eine wirkliche Rechtsverschiebung durchsetzen kann, die sich nicht nur darauf beschränkt, dass in irgendwelchen Parlamenten, so wichtig das auch sein mag, ein paar Republikaner sitzen, muß noch einiges geschehen...Die Formel von dem Gewinn der kulturellen Macht darf keine Leerformel sein. Was den Rechten fehlt, das ist nicht nur ein Umfeld,...es ist vielmehr ein ganzes Lebensgefühl, die Identität. Es fehlen die Lieder, und es fehlt die Literatur ebenso wie die Kunst...Rennicke ist inzwischen zum Politikum geworden. Interessant ist die bewusste Übernahme von traditionell linken Phänomenen durch die Neue Rechte wie Rockmusik, Open Air-Konzerte, Liedermacher, Hausbesetzungen, Straßenschlachten mit der Polizei, Staat-System-Justiz-Büttel als Feindbilder, "APO"-Gehabe mit beißender Sozialkritik, antikapitalistischen und v.a. antiamerikanischen Tönen.
Ob die rechte musikalische Subkultur in den letzten Jahren einen solchen Zuwachs hat, weil nach dem Zerfall der linken Gegenkulturszene ein ideologisches Vakuum entstanden ist, ist m.E. fraglich. Ob es gelingt, eine "rechte" kulturelle Hegemonie zu erreichen, wird wohl v.a. von uns abhängen...



Wachsende Naziaktivitäten:

Auch der Schwarzwald muss bunt bleiben

Zunehmende Naziaktivitäten spielen sich derzeit auch im Raum Horb im Schwarzwald ab. Bereits am 8. April 2006 hatten 61 Neonazis in Horb eine ‚Spontan'demonstration "Freiheit für Zündel", den in Mannheim verurteilten Holocaust-Leugner versucht, die dann aber von der Polizei aufgelöst wurde.
Für den 12. Mai 2007 wurde nun erneut ein Naziaufmarsch in Horb angekündigt. Anmelder ist der bereits seit den 70er Jahren aktive Hardcore-Nazi Axel Heinzmann. Er war damals als Gründer des sogenannten "Hochschulring-Tübinger Studenten virulent und unterhielt engste Beziehungen zur "Wehrsportgruppe Hoffmann",.eine besonders gewalttätige Abteilung der damaligen Naziszene.
Bei Redaktionsschluß liefen bereits die Vorbereitungen für entsprechende antifaschistische Gegenaktionen.



Rennickes Faschingsauftritt im Raum Stuttgart

Behörden schützen Nazikonzert vor Protesten

Wochenlang warb die rechte Szene für einen Auftritt des besonders ekelhaften Nazibarden Rennecke am 16. Februar in Stuttgart. Wie bei den Neonazis üblich wurde aber der genaue Ort des Konzertes nicht angegeben. Stattdessen werden Besucher zu möglichst geheimen Treffpunkten bestellt und dann zum Veranstaltungsort weitergeschleust, um unliebsame Gäste, sprich Proteste, fernzuhalten.
Auf der am 16.2. u.a. von Solid, Jusos und Antifaschistischem Aktionsbündnis abgehaltenen Protestkundgebung in Stuttgart sickerte durch, dass Rennicke wohl im Raum Sindelfingen/Böblingen auftreten werde. Daraufhin machten sich einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung dorthin auf, um vor Ort gegen den Auftritt des Volksverhetzers Rennecke zu protestieren. An der S-Bahnhaltestelle Goldberg wurden die Protestierenden von einem massiven Polizeiaufgebot in Empfang genommen, festgenommen, an Zäune gestellt, durchsucht und schließlich unter Begleit"schutz" in den S-Bahnhof gedrängt und Richtung Stuttgart und Herrenberg verfrachtet.
Derweilen nahm das als Kostümfest getarnte Nazikonzert in der weitab von der S-Bahn gelegenen Stadiongaststätte des VFL Sindelfingen seinen ungestörten Verlauf. Die Polizei hatte gegenüber der Presse im Einvernehmen mit der Staatsanwaltschaft Stuttgart bis Montag eine Nachrichtensperre verhängt. Das Sindelfinger Ordnungsamt ließ erklären, der Auftritt von Rennicke sei eine "private Veranstaltung" gewesen (StZ Vom 20.2.2007)
Ganz offensichtlich also wussten Staatsanwaltschaft Stuttgart, Ordnungsamt Sindelfingen und die Polizei im Vorfeld vom Nazikonzert und waren bemüht, einen ungestörten Ablauf der Veranstaltung zu gewährleisten.
Während die Polizei für ein ungetrübtes braunes Faschingstreiben sorgte, hinderte sie die Antifaschistinnen an der Ausübung ihres demokratischen Rechts gegen die Nazis zu protestieren und zu demonstrieren. Dies kommt einer Unterstützung für den Aufbau der NPD im Raum Sindelfingen/Böblingen gleich.
Tatsächlich bedankte diese sich denn auch artig auf ihrer regionalen Homepage bei der Polizei für das "Reinigen" der Stadt von "Zecken und Pöbel", wie die Nazis alle Antifaschisten bezeichnen.
In einer Presserklärung wies VVN-BdA Landesprecher Reinhard Hildebrandt auf den Skandal hin, dass Behörden konzertiert zusammenarbeiten um der NPD und ihren Protagonisten einen vor Kritik und Protest geschützen Raum zur Verbreitung ihrer menschenverachtenden Ideologie zu bieten und damit direkt Aufbauhilfe für Nazistrukturen leisten.
Die Schlussfolgerung daraus kann nur sein: Verbot der NPD jetzt und Verbot aller Naziumtriebe.

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