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Landeskonferenz in Heidelberg:Stärkung der VVN-Bund der Antifaschisten - Aufgabe für die ZukunftDieter LachenmaierAm 20. und 21. Mai fand die mittlerweile 36. Landesdelegiertenkonferenz der baden-württembergischen VVN - Bund der Antifaschisten in Heidelberg statt. Rund 100 Delegierte und Gäste versammelten sich im zentral gelegenen Haus der Begegnung um Bilanz über die Arbeit der vergangenen Jahre zu ziehen und die Schwerpunkte für die Zukunft zu beraten. Die Konferenz begann schon anders als gewohnt: den ersten Redebeitrag hielt nicht ein "Offizieller" aus den Landesgremien, sondern die Heidelberger Kabarettistin und VVN-Kameradin Jane Zahn die mit Liedern und bissigen Texten in die Hauptanliegen der Konferenz einführte:
Heftig kritisierte Werner Pfennig auch die neoliberale Umverteilung von unten nach oben und die Zerstörung des Sozialstaates. Eine solche Politik schaffen den Neofaschisten den Nährboden für ihre demagogischen Parolen. Die Frage Stärkung der VVN-BdA, die wir uns aus gutem Grund auf der letzten Konferenz als wichtigstes Ziel gesetzt hatten, nahm einen wichtigen Platz im Rechenschaftsbericht ein. Leicht entspannte Kassenlage Dieser wurde ergänzt durch zwei Beiträge zur Mitgliederwerbung und zur Zusammenarbeit mit Jugendlichen, die Jupp Kaiser (Oberschwaben/Bodensee) und Brigitte Renkl (Böblingen/Leonberg) hielten. Zwar mussten wir feststellen, dass unsere hoch gesteckten Ziele von jährlich 110 neuen Mitgliedern nicht erreicht werden konnten. Insgesamt haben wir im Berichtszeitraum nur knapp die Hälfte davon geschafft. Trotzdem bedeutet auch dies eine positive Entwicklung. das zeigte sich beim Kassenbericht, den Landeskassierer Bernhard Mainz vortrug. Die dramatische Situation, die wir auf der LDK 2004 feststellen mussten hat sich etwas entspannt. Kassierung und Abrechnung konnten auf fast 100 % verbessert werden. All diese Themen wurden in der anschließenden lebhaften politischen Diskussion zu den Berichten aufgegriffen. Die Schlaglichter, die dort aus der Arbeit der Kreisvereinigungen berichtet wurden, zeigen, dass die VVN-Bund der Antifaschisten eine vielfältige und und lebendige Arbeit überall im Land leistet. Jede Menge wichtiger Arbeitsaufgaben Zur Diskussion über die künftigen Schwerpunkte der Arbeit hatte der Landesvorstand einen Leitantrag vorgelegt, der die aktuelle Situation analysiert und auf die Hauptaufgaben der kommenden Zeit orientiert. Neben vielen offen Fragen und auch unterschiedlichen Positionen im Detail zeigte sich in dieser Diskussion die große Übereinstimmung in allen wichtigen Fragen und gesetzten Schwerpunktaufgaben. Mit nur wenigen Änderungen konnte der Leitantrag einstimmig verabschiedet werden. Ein Abend vom Feinsten Nach einem langen und konzentrierte Arbeitstag kam am Samstagabend die Kultur und Entspannung zu ihrem Recht: Die HeidelbergerInnen zeigten, dass in dieser Stadt antifaschistische Politik mit einer fortschrittlichen Kultur einhergeht: Die Kabarettistin und Liedermacherin Jane Zahn und der Chor des autonomen Zentrums boten Ausschnitte aus ihren Programmen. Und dann spielten "Tango Emocions" mit Jane Zahn und Dieter Fehrentz auf. Zitat aus einem Bericht der IG Metall Heidelberg über Abschluss des ersten Konferenztages: "Der Kulturabend war große Klasse". Stimmt. Matinee mit Preisverleihung Der Sonntagmorgen, der als öffentliche Matinee veranstaltet wurde geriet zu einem Highlight der Konferenz. Zunächst legten die Delegierten am Mahnmal für den antifaschistischen Widerstand auf dem Heidelberger Bergfriedhof einen Kranz nieder. Die Gedenkrede hielt Landessprecher Reinhard Hildebrandt. Im Anschluss fand die Verleihung des von der VVN-BdA Baden-Württemberg erstmals ausgeschriebenen Alfred-Hausser-Preises statt. Mit großem Beifall wurde sowohl die Preisrede von Christoph Jetter als auch die jungen Preisträger bedacht. (Siehe Kasten) Gespannt warteten die Delegierten und Gäste dann auf das Gastreferat von Professor Dr. Christoph Butterwegge, das eine lebhafte und spannende Diskussion auslöste. Wir werdas Referat in der nächsten Ausgabe dokumentieren und die Diskussion in den Landesgremien und auch in den kommenden Ausgaben der Antifa Nachrichten fortsetzen. Konzentrierte Arbeit und solidarische Diskussion Der Sonntagnachmittag war wieder der intensiven Arbeit gewidmet: Auf der Tagesordnung standen die Beratung der Anträge und die Wahlen zum Geschäftführenden Landesvorstand und der anderen Gremien. Auch wenn sich - wie in den letzten Jahren - vor allem die Wahlprozedur als kompliziert und langwierig erwies meisterten die Delegierten beides in solidarischen Diskussionen und mit viel Disziplin. Alle Mandatsträger wurden mit großer Mehrheit in ihren Aufgaben bestätigt. Die kritisch diskutierten Anträge schließlich mit den vorgenommenen Änderungen ebenfalls mit großen Mehrheiten angenommen. (wir dokumentieren die Beschlüsse auf den Innenseiten). Die ernsthaften, solidarisch geführten und nach vorne gerichteten Diskussionen hob dann auch die neue wie alte Landesprecherin Anne Rieger in ihrem Schlusswort hervor. Die Konferenz habe gezeigt, dass die VVN-BdA fast 60 Jahre nach ihrer Gründung nicht eine nostalgische sondern aktuell notwendige Organisation ist und auch, dass sie ihren bei der Gründung gestellten Aufgaben aktiv und engagiert gerecht wird. Sie dankte allen Beteiligten - vor allem der Heidelberger Kreisvereinigung - für die glänzende Organisation einer vorwärts weisenden Konferenz. Die delegierten und alle Mitglieder rief sie auf: Die Stärkung unserer VVN-BdA als Generationen- und Weltanschauungen übergreifendes Bündnis ist die wichtigste Aufgabe für die Zukunft! | |||
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